Teilrekonstruiertes Fragment eines Bogen- bzw. Archivoltenabschnitts aus Stuck. Den Hauptbestandteil des Dekors bildet ein über Eck geführter, von rahmenden Leisten eingefasster Halbrundstab mit Flechtmotiv. Es besteht aus je drei diagonal von entgegengesetzten Seiten geführten Wulstbündeln, die sich im Scheitel des Halbrundstabs überschneiden. Den Stababschluss bilden in Schlaufen auslaufende, seitlich umgebogene Rippen, die eventuell als verschnürtes Stoffmotiv zu verstehen sind. Um den Bogen sind modelgeformte Friesplatten angesetzt, auf denen auf einem Taustab durch einfache Bogenranken miteinander verbundene Lotusblütenfächer und Rosettenblüten aufsitzen. Die Lotusblüten wachsen über einem doppelten Heftel aus einem Dreiblatt als Hülse heraus, die Rosettenblüten bestehen aus einer mittigen Hohlperle und darum angeordneten herzförmigen Blättern. Bemerkenswert ist, dass der Bogenfries keinen rahmenden oberen Abschluss besitzt und die Lotusfächer frei stehend enden. Das Plattendekor wurde bei den Ktesiphon-Grabungen in zahlreichen Bruchstücken freigelegt. Es gehört zum östlichen Iwan, einer mit einem Tonnengewölbe überdeckten, zu einer Seite offenen Vorhalle eines Hauses der Siedlung Umm az-Za'tir. Zugehörige, aber nicht über Bruchkannten anpassende Fragmente sind im Museumsdepot archiviert.
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