Das Fragment gehörte zu dem Boden eines Glasgefäßes. Es ist in der sogenannten Zwischengoldglas-Technik hergestellt. Hierbei wurde eine Goldfolie auf eine Glasschicht gelegt und so viel der Folie weggekratzt, bis nur das gewünschte Motiv stehen blieb. Anschließend wurde zur besseren Haftung und zum Schutz der Darstellung eine zweite Glasschicht über das Motiv gelegt.
Auf dem Fragment sind zwei angeschnittene, männliche Profile erhalten. Ihre Physiognomien und Haartrachten sprechen dafür, dass hier die Apostel Paulus und Petrus dargestellt sind. Zahlreiche Goldglasböden geben die Bekränzung der beiden wieder. Ob dies für das Berliner Fragment einst auch zutraf ist nicht gewiss. Sicherlich muss aber eine Umrandung der beiden Gestalten in Form eines Kreises oder eines Rechteckes ergänzt werden. In einigen Fällen bezeichnen Namensbeischriften die Dargestellten. Auch das ist für das Berliner Fragment nicht gesichert.
Zwischengoldglasböden sind recht zahlreich in den Wänden der römischen Katakomben gefunden worden. Hier waren sie als Erkennungszeichen in den Putz der Gräber eingesetzt.
(Ehler 2018)
Entstehungsort stilistisch: Weströmisches Reich
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