Das kleine Gewebefragment zeigt Reste von zwei parallelen, eingewirkten Streifen. Im Gegensatz zum zugehörigen Besatz Inv. 9327 besteht die Kette aus Garnen.
Die beiden Streifen auf dem Fragment sind in jeweils drei Bahnen unterteilt. Die äußeren zeigen wie beim Besatz Inv. 9327 kreuzförmige Blätter auf hellem Grund, die mittlere übereinander abwechselnd Kreuzrosetten und einen Vogel. Dank zweier zugehöriger Besätze und eines Doppelclavus im Berliner Kunstgewerbemuseum (Inv.-Nr. nicht bekannt, Kriegsverlust) und dreier Besätze und eines clavus in den Städtischen Kunstsammlungen Breslau (Inv.-Nr. 91:97), kann eine Tunika mit doppelten clavi und quadratischen Besätzen rekonstruiert werden. Die Kette verlief horizontal zur Tunika und zur Leserichtung der Motive auf den Streifen. Die annähernd quadratischen Besätze dürften die Schultern oder den Kniebereich der Tunika geziert haben.
Veröffentlichung: E. Ehler, C. Fluck, G. Mietke, Wissenschaft und Turbulent. Wolfgang Fritz Volbach, ein Wissenschaftler zwischen den beiden Weltkriegen, Wiesbaden 2017, S. 67-69, Kat. 35c.
Cäcilia Fluck (2017)
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