In einem spitzbogigen Relieffeld, gerahmt von einem Wulst mit einem eingeritzten stilisierten Kelchblütenornament, ist ein Reiter auf seinem Pferd dargestellt. Der untere Teil des Reliefs ist abgebrochen. Während das Pferd im Profil wiedergegeben ist, dreht sich der Reiter mit Oberkörper und Kopf frontal zum Betrachter. Seine linke Hand scheint etwas am Hinterkopf des Pferdes zu greifen oder zumindest zu berühren, in der Rechten hält er einen Palmenwedel, der sich über seine Schulter weit nach hinten neigt.
Der Reiter trägt eine gegürtete knielange Tunika mit halblangen Ärmeln, eine lange Hose und um die Schultern einen nach hinten flatternden Mantel oder ein Tuch. Sein Kopf, der die Rahmung stark überschneidet, ist von einer phrygischen Mütze bedeckt. Eine solche Tracht ist typisch für in Kleinasien in der Frühzeit ansässige Völker.
Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Reiter um den besonders in Kleinasien verehrten Mondgott Mên, da dieser häufig mit phrygischer Mütze und gelegentlich zu Pferd abgebildet wurde. Außerdem ist, zum Teil verdeckt durch den Palmwedel, sein Attribut, eine Mondsichel, erkennbar. Sein zweites typisches Attribut, ein Hahn, könnte auf dem unten fehlenden Stück des Reliefs zu sehen gewesen sein.
Entstehungsort stilistisch: Kleinasien
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