Das vor allem in seinen oberen Teilen stark bestoßene Kapitell setzt sich aus Zonen unterschiedlicher Elemente zusammen. Über einem Fußring mit hängenden Blättchen umzieht eine Reihe feingezahnter Akanthusblätter den kelchförmigen Kapitellkörper. Dieser ist mit konkav gehöhlten Zungenformen verziert. An der Kante des Kapitellkelchs setzte ein heute weitgehend weggebrochener Blattkragen an, der ursprünglich die jetzt sichtbare glatte Fläche darüber weitgehend verdeckte. An den Kapitellecken sitzen auf diesem Blattkragen Vögel, von denen Ansätze der Körper erhalten sind. Darüber folgt eine Zone Eckvoluten, zwischen denen sich ein weiterer Blattkragen aus feingezahntem Akanthus spannt. Den Abschluss bildet eine an den Seiten eingezogene, blattverzierte Deckplatte.
Nach zwei Kapitellen dieses Typs, die sekundär am Vortor des Goldenen Tores der Landmauer von Konstantinopel verbaut sind, wird der Typus Vortorkapitell genannt. Er wurde in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts entwickelt, scheint aber auch noch im 6. Jahrhundert hergestellt worden zu sein.
Entstehungsort stilistisch: Konstantinopel
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