In den 1920er Jahren wurde eine beachtliche Anzahl von Objekten der Alltagskultur aus dem spätantiken Ägypten erworben, darunter auch etliche Stempel mit einer beachtlichen Motivvielfalt. Es handelt sich meist um runde Modelle in hellem Ton, die teils negativ, teils positiv gearbeitet sind und bis in die arabische Zeit in ähnlicher Form gearbeitet wurden. Dazu gehört auch der Rundstempel Inv. 9456, dessen beide Stempelflächen durch eine tiefe Rille voneinander abgesetzt sind. Eine Seite zeigt den Heiligen Menas zwischen Kamelen, die gegenüberliegende Seite ein kleines Kreuz mit gegabelten Enden und ein schwammig ausgeführtes Ornament. Es könnte sich um ein Monogramm handeln, denn einige Buchstaben sind in teilweise spiegelverkehrter Wiedergabe zu erkennen. Mit Stempeln dieser Art wurden unter anderem aus formbarem Material wie Nilschlamm hergestellte Gefäßverschlüsse verziert. Einige solcher Verschlüsse befinden sich ebenfalls in der Sammlung des Museums für Byzantinische Kunst.
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