Ein klassisches Thema in der Kunst der Renaissance war die liegende weibliche Figur, die Maler und Bildhauer gleichermaßen inspirierte. Bei Sammlern erfreute sich Giambolognas Version dieses Themas großer Beliebtheit: eine auf einem Liegesofa ruhende, ganz im Traum versunkene Aktfigur, die gelegentlich auch in Kombination mit einem sich heranschleichenden Satyr vorkommt. Angesichts des in makelloser Schönheit präsentierten Körpers war die genaue Benennung der Dargestellten stets von untergeordneter Bedeutung. So wurde zum Beispiel ein Exemplar der Bronze, das Großherzog Francesco I. de´ Medici seinem Bruder, dem Kardinal Ferdinando, sandte, in einem Schreiben von 1584 lapidar als eine schlafende nackte Frau („nuda in atto di dormire“) beschrieben. In späterer Zeit sah man in Giambolognas Komposition zwar gelegentlich auch eine Darstellung der Venus, doch wurde sie bereits 1611 als Nymphe bezeichnet.
de