As vielfach beschädigte Werk mit zahlreichen Ergänzungen wurde vor einiger Zeit Jacopo Pontormo, dem Hauptmeister des Florentiner Manierismus, zugeschrieben. Die Autorschaft eines Malers legt der ungewöhnliche kompositionelle Aufbau mit den zahlreichen Überschneidungen und gegensätzlichen Bewegungen nahe. In Pontormos Zeichnungen und Gemälden lassen sich durchaus verwandte Figurentypen finden, die in ähnlicher Weise komponiert und auch in den Details vergleichbar sind. Es ist durch Vasari überliefert, dem Gründervater der italienischen Kunstgeschichte, dass Pontormo bei der Herstellung seiner Bilder auch auf eigene plastische Modelle als Vorlagen zurückgriff. Ein solches Neben- und Miteinander drei- und zweidimensionaler Werke war in der Renaissance in Florenz nicht ungewöhnlich. Vielleicht diente das Tonmodell als Vorlage für ein unbekanntes Bild aus der Frühzeit des Pontormo. Eine der Tonfigur weitgehend entsprechende anonyme Florentiner Zeichnung des 16. Jahrhunderts im Louvre belegt den Vorbildcharakter dieses plastischen Modells.
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