Der Taufstein besitzt eine schalenförmige Gestalt, deren Umfang sich nach oben hin nur leicht erweitert. Der Stein besitzt ein umlaufendes Ornament, das aus aufrecht stehenden Pflanzen mit nach oben gerichteten Blättern besteht. Jede Pflanze wird von zwei Ranken in Form eines auf dem Kopf stehenden Herzens gerahmt. Die Zwischenräume sind von aus einem Stamm herauswachsenden Fächern mit fünf oder sieben Blätter gefüllt.
Einzelne Motive der schlichten Ornamentik gehören zum Kanon der sächsischen Bauskulptur der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Herzförmige Ranken zeigen Kapitelle von der Huysburg in der Berliner Skulpturensammlung. Das Stück fügt sich somit gut in das Bild sächsischer Taufsteine des 12. und 13. Jahrhunderts.
(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen. 1050 bis 1380. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2014)
Entstehungsort stilistisch: Sachsen
Historischer Standort: Naundorf
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