Franz Krügers Schwiegereltern, die Sängerin Therese Eunicke, geborene Schwachhofer (1774–1849), und ihr Ehemann Johann Friedrich Eunicke (1764–1844), ebenfalls Sänger, waren seit 1796 am königlichen Nationaltheater in Berlin engagiert. Im Haus des Malers in der Behrenstraße hatten sie eine Wohnung bezogen. Krüger porträtierte seine Schwiegereltern mehrmals. Neben einer Kreidezeichnung des Paares (Stiftung Stadtmuseum Berlin) entstanden als Pendants konzipierte Einzelporträts, die Krüger zweimal wiederholte. Bei dem von der Nationalgalerie aus dem Besitz eines Nachfahren der Eunickes erworbenen Bilderpaar – das Bildnis von Johann Friedrich Eunicke ist seit dem Krieg verschollen – handelt es sich wohl um die Erstfassungen. Ein weiteres Bildnispaar der Eunickes befindet sich in der Stiftung Stadtmuseum Berlin.
Therese Eunicke war geschätzt als Sängerin in Komischen Opern und Lustspielen. Krüger stellte die pensionierte 63Jährige im grünen Mantel mit weißer Spitzenhaube dar. Im Erfassen des Physiognomischen und in der Wiedergabe der Stofflichkeit ihres biedermeierlichen Kopfputzes zeigt sich die Meisterschaft des Künstlers. | Birgit Verwiebe
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