Eine Anregung zu diesem Bild könnte Ury von Édouard Manets Gemälde gleichen Motivs erhalten haben (aus der Sammlung Bernstein in Berlin, seit 1909 in der Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 379). Der Überlieferung nach hat Lesser Ury in der Nacht nach der Geburtstagsfeier zu seinem 60. Geburtstag drei große Blumensträuße gemalt, deren eines stark an den ein Jahr später entstandenen großen »Fliederstrauß« erinnert, das Bild, das Ludwig Justi 1923 im Tausch erwarb (vgl. J. Seyppel, Lesser Ury, Berlin 1987, S. 118 f.). Mit Beginn der zwanziger Jahre gewann Ury auch offizielle Anerkennung in Museen und Vereinen. »Seit dem 7. November 1921, seinem 60. Geburtstag, ist Lesser Ury Ehrenmitglied der Berliner Secession. Er hat neben Hans Thoma diese höchste Auszeichnung erhalten, die die Secession einem Schaffenden bieten kann. ›Der Künstler, der sein Leben lang ohne Rücksicht auf Modeströmungen und Tageserfolge unbeirrt seinen eigenen Weg geht, ist uns ein Vorbild.‹ So lauteten die ehernen Worte des Ehrendiploms, das Lovis Corinth seinem Kollegen an seinem Ehrentage überreicht hat« (Vorwort zur Lesser Ury-Ausstellung der Berliner Secession, 1922). | Angelika Wesenberg
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