Wie sein Zeitgenosse Max Emanuel Ainmiller (vgl. Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 7–11) malte Friedrich Eibner seit den 1830er Jahren vor allem Architekturbilder mit Souvenircharakter. Beeinflußt von der gleichermaßen idyllisch verklärten wie patriotisch gefärbten Mittelalterbegeisterung der Romantik wählte er zumeist gotische Bauten zu Motiven, die er auf seinen Reisen durch Deutschland, am Rhein, in Frankreich und Oberitalien studierte. In diesem Kontext entstand auch das Gemälde des Regensburger Doms von 1854, eine Ansicht von Osten auf den Chor. Die filigranen Westtürme sind hinter Wolken verborgen oder der Geschlossenheit der Komposition wegen fortgelassen. Als Stahlstich reproduziert wurde das Gemälde im selben Jahr dem Buch »Die Donau von ihrem Ursprunge bis Pesth« (Triest 1854) von Johann Georg Kohl beigegeben. Weitere Varianten des Bildes führte Eibner in den Folgejahren aus, darunter ein Aquarell von 1874 mit leicht verändertem Blickwinkel (Versteigerung 284 bei Stahl, Hamburg, 15.9.2007, Los 20). | Regina Freyberger
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