Sandrock begann sein Werk mit Marinebildern und mit Darstellungen aus der Arbeitswelt der Häfen und Werften. „Und über die Werften hinweg bin ich allmählich in die Industrie hineingeraten und bis zu den Hüttenwerken, Hochöfen, Stahlwerken und Kohlenzechen meiner schlesischen Heimat und des Ruhrgebietes gelangt.“ (zit. nach Georg Schmitz, Meere, Schiffe, Häfen. Zu den Bildern von Leonhard Sandrock, in: Schünemanns Monatshefte, 1929, S. 439) - Sandrock stellte die verschiedensten Arbeitsabläufe mit großem technischen Verständnis dar und mit einem ausgeprägten Sinn für Farb- und Lichteffekte und die malerischen Werte der Industriewelt. Seine Arbeiten sind den entsprechenden von Robert Sterl ähnlich, der 1918 im Auftrag der Kruppwerke dort zeichnen und malen durfte (vgl. ders., „Eisenschleiferei“, 1918, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A III 303) Sandrock hat sich ausschließlicher als Sterl der Industriemalerei verschrieben, und wie Sterl hat er mitunter im Auftrag Industrieanlagen dargestellt. (Hülsen 1994, S. 51). Wie Sterl fertigte Sandrock häufig kleine Farbstudien vor Ort, die er später im Atelier ausführte. Auch zu dem vorliegenden Bild ist eine Farbskizze überliefert (Öl auf Holz, 26 x 32 cm, WVZ Nr. G 119 mit Abb., Privatbesitz). Sandrock gehörte wie Hans Baluschek dem Schöneberg-Friedenauer Künstlerbund an. Doch während Baluschek das soziale Elend der städtischen Arbeitswelt sah und darstellte, bewunderte Sandrock die großen Maschinen und ihre Beherrscher. | Angelika Wesenberg
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