Das Profilbildnis in Grisaillemalerei entstand nach einem Relief von Bernhard Afinger (Nationalgalerie, Inv.-Nr. G 582), welches dieser 1851 als erste Arbeit in einem Zyklus von Medaillonbildnissen herausragender Künstler und Wissenschaftler geschaffen hat (vgl. in der Nationalgalerie Afingers Bildnisse von Peter Cornelius, Inv.-Nr. G 466, und von Alexander von Humboldt, Inv.-Nr. G 464). Nach dem Bericht von Friedrich und Karl Eggers entstand noch im selben Jahr die bildliche Vergrößerung durch Richter, Anlaß waren die Feierlichkeiten zur Enthüllung des Denkmals König Friedrichs II. von Christian Daniel Rauch: »Diesen behördlichen Kundgebungen schloß sich endlich am 6. Juni das Fest der Berliner Künstler an. […] Gustav Richter, Eybel, Becker, Schrader, Burger, Lüderitz, Moser, Rosenberg, […] u. A. setzten Feder, Stift und Pinsel in Bewegung, dem allgemeinen Gefühl der Verehrung Ausdruck zu geben. Rauch’s eigene Victorien traten aus dem Bosquet hinter seinem Sitz an der Festtafel, ihm ihre Kränze weihend. Dem kolossalen Medaillonbilde des Meisters gegenüber ward unter musikalischer Begleitung ein Transparent enthüllt und zeigte in gelungener Gruppierung und Anordnung fast sämmtliche Werke des Meisters« (F. und K. Eggers, Christian Daniel Rauch, Leben und Werke, Bd. 4, Berlin 1887, S. 138). Später fand das Gelegenheitsbild seinen Ort in einem Flur der Villa Rauchs. | Angelika Wesenberg
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