Reinhold Max Eichler, der seit 1899 neben Leo Putz, Adolf Münzer, Robert Weise, Fritz Erler und anderen der Münchner Künstlervereinigung Scholle angehörte, malte das Gemälde »Blühende Zeit« in der für die Scholle typischen »eckigen Pinselschrift« (Eberhard Ruhmer), die sich bis zum Vorbild Wilhelm Trübner zurückverfolgen läßt. Wie in vielen seiner Arbeiten für die Zeitschrift »Jugend« ist das Bildfeld durch eine Girlande gerahmt, hier gewundene gelbe Blüten, die farblich den auf der Wiese blühenden Löwenzahn aufgreifen. Inmitten der Blumen liegt eine junge Frau in kariertem Sommerkleid mit Strohhut. Hinter ihr erstreckt sich ein saftig grünschattierter Laubwald bis zum Gebirgspanorama am Horizont. Eichler, so der Rezensent der Münchner Jahresausstellung im Glaspalast 1907, schweife mit seinem Gemälde in »romantische Gefilde« (Die Kunst für Alle, 22. Jg., 1907, H. 24, S. 569). In der Tat zeigt das Bild nicht einfach nur Natur und Mensch in glücklicher Eintracht, sondern will mit dieser stilisierten Idylle zugleich eine Lebenssituation darstellen: die ›blühende‹ Zeit der Jugend. | Regina Freyberger
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