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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 699]
https://id.smb.museum/digital-asset/5019586 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Rückkehr zur Heimat

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Beschreibung

Einzigartig erschien bereits den Zeitgenossen das Glimmern der seit 1886 entstandenen Gemälde Giovanni Segantinis. Geheimnisvoll scheinen sie aus der Tiefe heraus zu leuchten. Nach der tonigen Malweise der Anfangszeit entwickelte der Künstler eine eigene Form des Divisionismus auf der Grundlage der Farbtheorien Georges Seurats. Wie die Pointillisten verwendete er nun reine Farben, die er in schwungvollen Strichen unvermischt nebeneinander setzte. Durch Verreiben der bereits angetrockneten Pinselstriche sowie durch stellenweises Einstreuen von Gold- und Silberstaub in die Zwischenräume erreichte er eine dichte, fluoreszierende Oberfläche. »Rückkehr zur Heimat« geht auf ein persönliches Erlebnis Giovanni Segantinis zurück: In Graubünden hatte er gesehen, »wie eine Familie ihren toten Sohn auf einem Karren heimbrachte« (F. Servaes, Giovanni Segantini, Wien 1902, S.170). Der Hintergrund des Gemäldes wiederum zeigt eine Bergkette bei Maloja im Oberengadin, wo Segantini seit 1894 lebte. Er verdichtete, wie in vielen seiner späten Bilder, die Darstellung der Hochgebirgsnatur und die der dort lebenden und arbeitenden Menschen zu symbolistischen, existenziellen Gleichnissen von religiöser Innerlichkeit. In dem langgestreckten Gemälde »Rückkehr zur Heimat« tritt alle vordergründige Symbolik zugunsten einer einfachen, aber groß gesehenen szenischen Gestaltung zurück. Die Ausdruckskraft des Bildes beruht auf der Strenge der Komposition, mit den Parallelen von Weg und Gespann im ansonsten leeren Vordergrund und dem schneebedeckten, majestätischen, sehr fernen Gebirgszug. Die einzig aufstrebenden Elemente der vorderen Ebene sind bezeichnenderweise das Kaminrohr des kleinen Hauses rechts und die Spitze des Kirchturms links. Die Trauer der Mutter um ihr totes Kind ist ein wiederkehrendes Thema in Segantinis Bildern. In der Genremalerei des 19. Jahrhunderts, in der seine Kunst wurzelt, wurde das Motiv wegen seines pathetischen Gehaltes geschätzt. Doch Segantini, der seine Mutter sehr früh verloren hatte, lag es auch persönlich nahe.
Auf der ersten Biennale in Venedig, 1895, erhielt das große Bild eine Goldene Medaille, noch im selben Jahr wurde es von dem Berliner Sammler Felix Koenigs erworben. Mit diesem Bild im besonderen begann der Ruhm des Malers und mit seinem Ankauf durch Koenigs eine langjährige Freundschaft, von der zahlreiche Briefe zeugen. | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 161,5 x 299 cm; Rahmenmaß: 181 x 317 x 8 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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