Für seine Gemäldesammlung erwarb der Bankier und Begründer der Nationalgalerie Wagener von Frédéric Frégevize zwei Gemälde mit Ansichten der Gegend bei Genf. Zu sehen ist einmal der Blick über den Genfer See zum Juragebirge sowie eine Aussicht vom Rhonetal zum Mont Blanc. Der aus einer Genfer Hugenottenfamilie stammende Künstler war seit 1804 in Berlin ansässig und ab 1809 als Figurenmaler an der Königlichen Porzellanmanufaktur tätig. Seine Landschaften, die er bevorzugt Schweizer Motiven widmete, zeichnen sich durch virtuose Präzision aus. »Seine beiden in Berlin gemalten Ansichten vom Genfer See geben eine gute Vorstellung von der genauen Landschafts-Darstellung, die noch aus dem achtzehnten Jahrhundert stammt. Dabei erinnert die Weite des Blickes über ein großes Stück Natur hin an die ›klassische‹ Bildform Hackerts oder Reinharts, auch die etwas bühnenhafte Einrahmung. Die nüchtern klare Wiedergabe des Gesehenen bereitet indessen die Art der Biedermeier-Maler vor, deren Blick sich dann freilich mehr auf das Nahe richtet.« (L. Justi, Von Runge bis Thoma, Berlin 1932, S. 94). | Birgit Verwiebe
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