Mondlandschaften sind ein wiederkehrendes Thema im Œuvre Oswald Achenbachs. Nacht- und Abendstimmungen boten ihm ein probates Experimentierfeld, um trotz einer Ausarbeitung ins Detail das Atmosphärische der ganzen Komposition zu betonen. Die Gesichter der Menschen, die sich mit Schirmen gegen den Ascheregen des Vesuv schützen, bleiben sehr frei in ihrer Ausführung, und das Gemälde mutet in vielem skizzenhaft an. »Ich bin auch ›Modern‹ und danke Gott, meinem Schöpfer, daß ich mir die Quälerei mit dem feinen ›ausmalen sollen‹ vom Hals geschafft habe«, so Oswald Achenbach (zit. nach: C. Achenbach, Oswald Achenbach in Kunst und Leben, Köln 1912, S. 62).
Dargestellt ist die Magdalenenbrücke mit dem spätbarocken Denkmal des heiligen Januarius in Neapel. »Der Ponte della Maddalena ist im kollektiven Gedächtnis Neapels derjenige Ort, an dem 1631 und später noch öfter die Reliquien des Stadtheiligen San Gennaro, in einer Prozession dem Berg entgegengetragen, seinem Wüten Einhalt geboten haben und die Lava zum Stehen brachten. Zur Erinnerung daran wurde dort 1767 ein Denkmal errichtet, das den Heiligen darstellt, der mit abwehrender Geste die Hand gegen den Vesuv erhebt« (Verschüttet vom Vesuv, Ausst.-Kat., Haltern 2005, S. 351). – Eine Variante des Motivs befindet sich im Kunstmuseum Düsseldorf. | Regina Freyberger
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