Nach einem Studium an der Wiener Kunstakademie reiste Johann Evangelist Scheffer von Leonhartshoff 1814 mit Unterstützung seines Gönners, des Klagenfurter Fürstbischofs Franz II. Xaver Altgraf zu Salm-Reifferscheidt, für zwei Jahre nach Italien, wo er die alten Meister studierte und sich in Rom den Nazarenern anschloß. Unter dem Eindruck der Kunstideen des Kreises um Friedrich Overbeck malte Scheffer nach seiner Rückkehr »Die Heilige Anna und Maria«. In einer renaissancehaft anmutenden Landschaft sitzt die heilige Anna auf einem Grashügel, bekleidet mit weißem Kopftuch und dunkelrotem Gewand, aus einer Spindel dreht sie einen Faden. Ihrer Tochter Maria, die im hellrot leuchtenden Kleid mit einem Buch vor ihr kniet, lehrt sie das Lesen. Aufgrund seines fein und empfindungsvoll gestimmten nazarenischen Stils wurde der bereits mit 26 Jahren verstorbene Künstler ›Raffaelino‹ genannt. | Birgit Verwiebe
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