»Wie die Natur im großen uns mit ihren Wundern vergnüget, erstaunt, rührt und belohnet«, schrieb Ferdinand Kobell, »ebenso müssen die Künstler im kleinen verfahren; […] Wir haben keinen andern Weg auf unsern Sinn zum Herzen zu wirken, als sie« (zit. nach: J. A. Beringer, Ferdinand Kobell, Mannheim 1909, S. 37). Der aus Mannheim stammende Künstler war eng mit der Landschaft seiner Heimat verbunden. Häufig durchstreifte er die Gegenden der Bergstraße und des Odenwaldes. Überall fand Kobell Motive, die später, ausdrucksvoll gesteigert, in seine frei komponierten Landschaften einflossen. In »Landschaft mit Wasserfall« entfaltet sich unter stark bewölktem stürmischen Himmel eine bergige Landschaft mit Felsen, Burgen, Fluß und prächtigen Bäumen. Rechts im Vordergrund ruht ein Wanderer nahe dem Wasserfall. Links haben ein Mann und eine Frau die Anhöhe erklommen. In Joseph August Beringers 1909 erschienener Kobell-Studie wurde das Gemälde unter dem Titel »Das Liebespaar« verzeichnet (ebd., S. 76). | Birgit Verwiebe
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