Der Landschaftsmaler Wilhelm Feldmann fand seine Motive vor allem in der Mark Brandenburg und der Lüneburger Heide. Wie die Maler der Worpsweder Künstlerkolonie reizten ihn die Kargheit der gewählten Landschaft, ihr Wandel über die Jahreszeiten und das Verschwimmen im Dämmerlicht; wie seinem Lehrer Eugen Bracht diente ihm die meist menschenverlassene Szenerie als Stimmungsträger. So ist die abendliche Ruhe nach einem Sonnentag denn auch das eigentliche Thema seines Bildes »Mondaufgang«. Der Kunstkritiker Oscar Bier schrieb 1912 über Feldmann und seine zeittypische Motivwahl: »Und die Maler kommen und, wie sie die armen Milieus entdeckten, entdecken sie diese arme Natur, die so viel schöner ist als die reiche, weil sie der Phantasie Flügel gibt, der Luft Heimlichkeiten, der Lyrik ein Lied« (Meister der Farbe, 9. Jg., 1912, Text zu Taf. 621). | Regina Freyberger
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