Von dem schmalen Œuvre Alma Erdmanns sind heute vor allem folkloristische Porträts bekannt, darunter drei Fassungen einer »Schwarzwälderin« in charakteristischer Tracht. Erdmann, um 1900 in Düsseldorf ansässig, scheint sowohl Einflüsse der späten Düsseldorfer Malerschule wie auch des Leibl-Kreises verarbeitet zu haben. Die Porträtierte sitzt sinnend vor einer hellen Wand. Dargestellt ist ein Mädchen aus dem Gutachtal im Schwarzwald, sie hält den charakteristischen Bollenhut, dessen Wollbälle bei Mädchen rot, bei Frauen schwarz gefärbt waren, auf dem Schoß.
Eine spätere Darstellung wohl desselben Modells in der gleichen Tracht aus der Sammlung Faber kam 1995 bei Karl & Faber zur Versteigerung (Auktion 189, Aukt.-Kat., München 1995, Los 510). Alma Erdmann hatte 1910 gemeinsam mit ihrem Lehrer Karl Caspar an einem Preisausschreiben der Firma Faber für Malerei mit Pelikanfarben teilgenommen; in diesem Zusammenhang mag das Bild in die Sammlung gelangt sein. | Angelika Wesenberg
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