Das repräsentative Damenporträt zeigt die Frau eines Berliner Freundes, des Juristen und Kunstschriftstellers Dr. Adolf von Wilke (1867–1934). Wilke blieb vor allem durch das Buch »Alt-Berliner Erinnerungen« von 1930 bekannt. Charlotte Corinth notierte: »Bevor Corinth Frauen porträtierte, besuchte er sie, um sich ihre Kleider zeigen zu lassen. Er wählte eines, das ihn zum Malen anregte aus. Das Porträt beschäftigte ihn unausgesetzt schon Tage vor der Verwirklichung, die sich dann explosiv und in einem Tempo vollzog, das die Modelle oftmals verblüffte« (Ch. Berend-Corinth, Die Gemälde von Lovis Corinth, München 1958, S. 121). In dem Bildnis der Eleonore von Wilke ist die Freude an Kostümierung und Draperie unübersehbar. – Im Werkverzeichnis und in alter Literatur als »Gräfin Finkh« geführt. | Angelika Wesenberg
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