Der belgische Landschaftsmaler Françoise Lamorinière ließ sich an der Antwerpener Kunstakademie von Jacob Jacobs ausbilden. Während eines Aufenthaltes 1853 in Barbizon empfing der 25Jährige wesentliche Impulse, auf Reisen nach England, Deutschland und in die Niederlande vertiefte er seine Naturstudien. 1885 wurde er Leiter der Landschaftsklasse an der Antwerpener Akademie. Lamorinières Vorliebe galt der heimatlichen Landschaft; Heide, Wiesen und Wälder waren seine bevorzugten Motive. Geleitet von einem romantischen Naturgefühl, führte er stimmungsvolle Ansichten in altmeisterlicher Manier detailgetreu aus. In diesem Gemälde erstreckt sich eine weite flache Landschaft bis hin zum Horizont, an dem orangegolden die letzten Strahlen der untergegangenen Sonne leuchten. Die Sichel des Halbmondes steht bereits hoch am Himmel. Im Halbdunkel vorn ist ein Paar in unwegsamem Gelände unterwegs. Dahinter ragen die Kirchtürme eines Städtchens auf. Das Gewässer rechts spiegelt die Farben des abendlichen Himmels. | Birgit Verwiebe
de