Neben Hans Fredrik Gude zählt Ludvig Munthe zu den führenden norwegischen Landschaftsmalern der Düsseldorfer Schule. 1861 war er mit einem Stipendium des norwegischen Staates erstmals nach Düsseldorf gereist und ließ sich dort schließlich in den 1880er Jahren nieder. Munthe, so Richard Muther 1893, »wurde der Maler der Winterlandschaft bei Thauwetter, wenn der Schnee sich gelockert hat und eine schmutzig braune Erdkruste unter der blendenden Decke hervorschimmert. Ein oedes Feld, ein paar verkrüppelte Bäume, die ihre nackten Aeste in den dunkelgrauen Himmel strecken, ein Schwarm von Krähen und eine verregnete Landstrasse mit Spuren von Wagenrädern, ein fahlgelber Lichtstreif, der durch die Wolkenwand blinkt und in den Pfützen des Weges sich spiegelt, das sind die Elemente, aus denen eine Munthesche Landschaft sich aufbaut« (R. Muther, Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert, Bd. 2, München 1893, S. 275). Es sind auch die Elemente, die Munthes »Winterlandschaft« von 1873 prägen, gefaßt in ein gedämpftes, unwirtlich gelb-bräunliches Kolorit, deren triste Palette sich den Arbeiten der Haager Schule annähert und die melancholische Stimmung der Landschaft noch eindrücklich verstärkt. | Regina Freyberger
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