Der Bildhauer Ludwig Wichmann (1788–1859) betrieb ab 1821 gemeinsam mit seinem Bruder Carl eine Werkstatt, in der vorrangig Porträtbüsten entstanden, die Wichmann alsbald Ruhm einbrachten. Von seinem Freund Franz Krüger schuf er 1836 eine Bildnisbüste (Heimatmuseum Köthen). Der Maler wiederum porträtierte den Bildhauer mehrmals. Neben Zeichnungen und einem Pastell entstand 1848 ein Gemälde, das den sechzigjährigen Wichmann privat, im grünen Samtrock und mit schwarzem Halstuch zeigt. Gelöst wirkend blickt er zum Betrachter. Mit ähnlichem Gesichtsausdruck stellte Krüger ihn 1839 in der »Preußischen Parade« neben seinem Lehrer Johann Gottfried Schadow dar (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Potsdam). Das Bildnis erwarb die Nationalgalerie von den Nachkommen Wichmanns. Heinrich Lengerich fertigte davon 1861 eine Kopie, die sich ebenfalls in der Nationalgalerie befindet (Inv.-Nr. A II 942). | Birgit Verwiebe
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