Der aus Kleve stammende Direktor der königlich-preußischen Technischen Deputation für das Gewerbe Christian Peter Wilhelm Beuth bestellte 1829 bei Egidius Mengelberg eine Kopie nach einer im 17. Jahrhundert entstandenen, heute verschollenen Darstellung des Rittersaals der Schwanenburg zu Kleve, gemalt vermutlich von Gerrit oder Job Adriaensz Berckheyde. Die Schwanenburg, das Wahrzeichen der Stadt Kleve, gehört zu den größten und prunkvollsten Profanbauten der Romanik am Niederrhein. Die Burg wurde im 11. und 12. Jahrhundert erbaut und im 16. und 17. Jahrhundert im Stil des Barock umgebaut. Mangelnder Bauunterhalt führte Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum Abriß vieler Teile der großen Anlage. Auch der hier dargestellte Rittersaal im Erdgeschoß mit Tonnengewölbe und romanischem Portal, im Tympanon eine Kampfszene, waren davon betroffen. Reste des Portals wurden danach im Innenhof der Burg wieder verbaut und verweisen auf eine hohe Wertschätzung.
Die Darstellung zeigt zahlreiche Personen im Kostüm des 17. Jahrhunderts, die sich im Rittersaal eingefunden haben, ein Herrscherpaar betritt durch das reich verzierte, farbig gefaßte Portal den Saal. Das blaue, mit goldenen Sternen bemalte Deckengewölbe erinnert an Architekturmotive Schinkels. | Birgit Verwiebe
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