Wie einige Berliner Architekturmaler des frühen 19. Jahrhunderts hat auch Beckmann zugleich als Theatermaler gearbeitet. Die symmetrische Komposition mit dem bühnenartigen Vordergrund und die effektvolle Beleuchtung des Raumes und der Personengruppen zeugen von dieser Schulung. Die klare, exakte Malweise dagegen ist wohl eher eine Frucht seiner Ausbildung an der Königlichen Porzellanmanufaktur.
Die ›Heilige Stiege‹ in der mit Fresken geschmückten Unterkirche des Klosters hat Beckmann mehrfach dargestellt: 1829 entstand während seines Studienaufenthaltes in Rom eine erste Fassung, die der Verein der Kunstfreunde im preußischen Staate zur Verlosung erwarb und von Ferdinand Berger als Stahlstich vervielfältigen ließ; sie gelangte in den Besitz des Königs von Preußen (Akademieausstellung 1830, Nr. 28, Kriegsverlust). 1832 zeigte Beckmann ein zweites Gemälde unter diesem Titel auf der Berliner Akademieausstellung (Nr. 36, verschollen), und 1834 entstand die vorliegende Ausführung für den Berliner Bankier Joachim Heinrich Wilhelm Wagener (Akademieausstellung 1834, Nr. 47). Auch der mit Beckmann befreundete Carl Blechen hatte 1829 den Bergort Subiaco, der seit Joseph Anton Koch ein beliebtes Ausflugsziel deutscher Künstler war, besucht; auf der Akademieausstellung 1832 zeigte er eine Außenansicht des Klosters.
Aufgrund seiner genau erfaßten Innen- und Stadträume erhielt Beckmann 1836 einen Lehrauftrag für perspektivisches Zeichnen an der Berliner Akademie. | Angelika Wesenberg
de