Das Bild zeigt unter dichten Cumuluswolken die mittelalterliche Harburg über der gleichnamigen schwäbischen Stadt bei Nördlingen am Ufer der Donau. Im Detail reduziert und in farblich aufeinander abgestimmte kantige Flächen zerlegt, setzt sich das Bild von den früheren Arbeiten des Künstlers entschieden ab, evoziert aber gerade mit dem schweren Kolorit weiterhin Stimmung. Leipold war überzeugt »mit seiner Kunst könne er das Spektrum der Malerei erweitern und erneuern« (zit. nach: Karl Leipold, von der Farbe des Lichts, Ausst.-Kat., Cappenberg 2010, S. 8). Neben 43 weiteren Arbeiten Leipolds wurde das Bild 1933 in einer Sonderausstellung im ehemaligen Berliner Kronprinzenpalais gezeigt (Karl Leipold, Ausst.-Kat. Berlin 1933, Nr. 21). Durch die Hochschätzung seiner Malerei im Nationalsozialismus geriet Leipold nach Kriegsende in Verruf und bald in Vergessenheit. | Regina Freyberger
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