museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A III 801]
https://id.smb.museum/digital-asset/4433646 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Die Freiheit (Helvetia)

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Anläßlich der 600jährigen Stiftungsfeier der Schweizerischen Eidgenossenschaft 1891 erhielt der zu dieser Zeit in Zürich lebende Böcklin den ehrenvollen Auftrag, die Festmedaille zu entwerfen. Längere Zeit fehlte ihm, wie er offen zugab, für diesen Anlaß eine »gute, darstellbare Idee« (zit. nach: A. Frey, Arnold Böcklin, Stuttgart 1903, S. 108). Endlich fand er ein poetisches Bild der Schweiz: Die Allegorie der Freiheit, vor dem Hintergrund der Alpenkette auf einer Bergspitze über dem Wolkenmeer, auf dem Kopf eine phrygische Mütze, auf dem rechten Arm einen Adler, in der Linken einen Palmenzweig.
Böcklins Entwurf für die Bundesmedaille (1890, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett) bereitete in der Umsetzung große Schwierigkeiten. Er war vom Malerischen her gedacht und vernachlässigte Bedingungen der Reliefkunst, Böcklins Gipsmodell war skizzenhaft und flach. Der bestellte Pariser Graveur Alphée Dubois änderte zahlreiche Details und erregte damit Böcklins Zorn. Zur gleichen Zeit entwarf und modellierte er in eigenem Auftrag eine Konkurrenzmedaille. Da die Zeit drängte, wurde letztlich diese ausgeführt.
Böcklin, tief gekränkt, setzte Idee und Vorlage in ein Bild um, farbig somit und detailreich. Sammetartige Flechten und Berganemonen schmücken den Felsen-Thron der Freiheit. In der Vergrößerung und wirklichkeitsnahen Ausführung erhielt diese symbolhafte Darstellung aber nun eine unfreiwillige Komik. Der Dramatiker Frank Wedekind äußerte sich über das realistische Bild der leicht bekleideten jungen Frau an diesem unwirtlichen Ort: »Während die Personifikationen sämtlicher umliegender Staaten jenen bekannten römischen Typus mit dem sogenannten griechischen Profil aufweisen, jene zu hundertmalen aufs beste erprobte Kombination zur Wachrufung unserer Ideale, soll unsere ›Helvetia‹ einen durchaus inkorrekten menschlichen Kopf tragen? – Wie kommt der Meister auf die Idee? – Wie weit mag er gereist sein, um diesen Ausbund von einem Modell zu finden? – Weit jedenfalls nicht. Denn daß das Mädchen eine Schweizerin ist, durch und durch Schweizerin, erkennt jeder, der je eine Schweizerin gesehen, auf den ersten Blick […]« (Frank Wedekind, Gesammelte Werke, Bd. 9, München 1921, S. 325). | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Holz

Maße

Höhe x Breite: 96 x 96 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.