Ein Krieger mit gezogenem Schwert in der Hand, einen Efeukranz ums Haupt gelegt, wird einerseits von Venus umschmeichelt, die den Arm mit Schwert umfaßt hält und die von zwei Amoretten entschleiert wird, andererseits schaut er gequält der Kriegsgöttin Bellona ins Gesicht, die auf dunkler Wolke auf einem von zwei mächtigen Rössern gezogenen Streitwagen vorbeifährt. Bellona hält einen Lorbeerkranz in die Höhe und weist mit der anderen Hand auf ein brennendes Dorf und kämpfende Krieger auf dem Erdgrund rechts am Bildrand. Die prächtige, wandbildartige Darstellung zeigt eine Allegorie des Kampfes zwischen Pflicht und Liebe.
Das in Rom entstandene Werk wurde für das Treppenhaus der neuerbauten Nationalgalerie bestellt und 1879 erworben. 1894 wurden zusätzlich vorbereitende Studien, mehrere Zeichnungen und ein Aquarell, angekauft (heute Kupferstichkabinett, Berlin). Das Gemälde, das bereits 1894 nur als »Produkt eines Eklektizismus aus italienischen Cinquecentisten« kritisiert wurde (Zeitschrift für bildende Kunst, 29. Jg., 1894, S. 298), inspirierte den Komponisten Karl Gleitz zu einer symphonischen Dichtung (op. 10). Seit der Umgestaltung des Gebäudes 1937 sind viele der Treppenhausbilder, so auch dieses, aufgerollt und magaziniert. | Angelika Wesenberg
de