Von Franz Krüger, der sich hauptsächlich Porträts, Pferdedarstellungen und Paradeszenen widmete, sind nur wenige Stilleben überliefert. Nach dem Vorbild holländischer Jagdstilleben des 17. Jahrhunderts hat Krüger ein totes Kaninchen gemalt, dessen rechter Hinterlauf an eine Kiste genagelt ist. Vertikal daran aufgehängt, liegen Kopf und Vorderläufe auf einer Tischplatte. Meisterhaft hat Krüger die Materialität des seitlich beleuchteten Fells erfaßt. Berührend ist der Blick des dunklen ungebrochenen Auges des toten Kaninchens. Friedlich, fast anmutig wirkt das Tier, Verletzungen sind nicht zu sehen. Das Bild befand sich bis zu Krügers Tod in seinem Besitz, offensichtlich schätzte er es zu sehr, um sich davon zu trennen. Werke mit vergleichbaren Motiven schufen in Berlin Charles Hoguet und Paul Friedrich Meyerheim; in Düsseldorf malte Jakob Lehnen Stilleben mit totem Wild (vgl. »Küchenvorrat«, 1834, Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 132). | Birgit Verwiebe
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