Der Historien- und Genremaler Heinrich von Rustige ließ sich an der Düsseldorfer Akademie von Wilhelm Schadow ausbilden. Ab 1836 lebte er in Frankfurt, Paris und Mainz. 1845 begann er eine Lehrtätigkeit an der Kunstschule in Stuttgart, 1857 wurde er Inspektor der dortigen Königlichen Gemäldegalerie. Das großformatige Bild »Überschwemmung« war 1842 auf der Berliner Akademieausstellung zu sehen. Mit theatralischer Dramatik hat Rustige die Folgen eines Unwetters dargestellt, das eine ländliche Gegend mit Wassermassen überflutet hat. Verzweifelt haben sich die Dorfbewohner um ein verwittertes Christuskreuz auf einem Hügel in Sicherheit gebracht. Rechts erreicht soeben ein von Stieren gezogener Wagen die rettende Anhöhe, ein Bauernbursche bringt einen Knaben an Land. Ein sich durch tiefdunkle Wolken brechender Sonnenstrahl deutet das Ende des Unwetters an. Der Sammler Wagener schätzte offensichtlich Rustiges effektvoll inszenierte Kompositionen. Neben »Überschwemmung« besaß er das Bild »Gebet beim Gewitter« (Kriegsverlust). | Birgit Verwiebe
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