Neben Paul Baum gehört Curt Herrmann zu den wichtigen Vertretern des deutschen Neoimpressionismus. 1897 hatte er in Paris erstmals Werke der französischen Pointillisten gesehen. Weitere entscheidende Impulse empfing er 1898 durch die erste deutsche Ausstellung neoimpressionistischer Malerei, die durch die mit ihm befreundeten Kunstvermittler Julius Meier-Graefe, Harry Graf Kessler und Henry van de Velde in der Galerie Keller & Reiner in Berlin gezeigt wurde. Der gleichmäßig gesetzte punktförmige Farbauftrag, der für den Pointilismus in der Ausprägung Seurats charakteristisch ist, wich im Œuvre von Curt Herrmann spätestens 1906 – möglicherweise angeregt durch die Malerei Van Goghs – energisch auf die Leinwand gesetzten kurzen Strichen und Farbflecken, zwischen denen der Malgrund als gestalterisches Mittel sichtbar bleiben kann. »Für mich selbst«, betonte Curt Herrmann 1911, »bedeutet das Aufgehen im Neo[impressionismus] eine künstlerische Befreiung und die letzte Konsequenz meines eigenen langjährigen Strebens nach Licht und Farbe« (Der Kampf um den Stil, Berlin 1911, S. 130). | Regina Freyberger
1955 erworben durch das Land Berlin
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