Das Bild ist eine inhaltsreiche Allegorie der Vergewaltigung oder Ignoranz der Künste. Vor dem Hintergrund von Bauwerken des Forum Romanum wird in der Hauptszene die Personifizierung der Malerei (Goldene Kette mit Maske, Palette zu Füßen) von einer gehörnten Frauengestalt, mit der Sense auf der Weltkugel stehend, die sich ihr zuneigt, am Haarschopf gepackt. Ein Gehilfe führt dieser weiblichen Gestalt die Malerei, die sich hilflos fügt, gewaltsam zu. Jene weibliche Gestalt stellt offenbar allgemein die Gewalt dar, die die Zeit beherrscht. Kronos als geflügelte sitzende Gestalt wendet sich von dieser Szene und schlägt das Tuch über sein Haupt, vor sich das umgestürzte Stundenglas. Die weibliche Gestalt auf der Erdkugel hat offenbar die Sense dem vor ihr zusammengesunkenen Kronos abgenommen. Über dieser Hauptfigur fliegt, der Gewaltgestalt zugewandt, der Genius herbei, um Fürbitte zu tun. Neben der Figur der Malerei liegen, sich von Furcht gezeichnet von der "Gewalt"-Figur abwendend, die allegorische Gestalt der Bildhauerei (den Kopf einer Skulptur verbergend und lorbeerbekränzt) sowie dahinter einer der Häscher. Die Gestalten der Poesie (rechts) und der Musik (links) fliehen im Hintergrund. In der Ferne bei den Bauwerken und Ruinen vergnügen sich noch die Menschen beim Tanz. Darüber in einer Wolkenzone bittet Pallas Athene kniend vor Zeus um den Schutz der Künste (und Wissenschaften). Die beiden Häscherfiguren tragen turbanähnliche Kopfbedeckung und könnten auf eine andere gesellschaftlich umfassendere Deutung hinweisen. Sie könnte sich auf die Gefahr der osmanischen Eroberungen des Abendlandes und seiner Kultur beziehen, wäre also religiös-geistig motiviert, da dann die Bildfeindlichkeit des Islam angegriffen wird.
Das Bild enstand nach einem Kupferstich von Nicolas Dorigny, den dieser nach einer Zeichnung von Carlo Maratti von vor 1683 schuf.
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