Manganspat/Rhodochrosit MnCO3, Grube Wolf, Herdorf
Als weltweit bekanntestes Mineral des Siegerlandes gilt der Rhodochrosit, der in der Grube Wolf in Herdorf (Betriebszeit 1870-1962) seinen bedeutendsten Fundort hat. In Hohlräumen des Brauneisensteins fand man das Mineral, das in kugeligen, radialstrahligen und stalaktitischen Aggregaten kristallisiert von hellroter bis dunkelroter Farbe.
Die ausgewählte Stufe ist hinsichtlich der Form, Farbe und Größe ein schönes Exemplar. Rundum verteilte Manganspatnester setzen sich aus hirsekorn-, tönnchen- und himbeerförmigen Kristallen zusammen. Begleitet werden die bis zu 15 mm großen Himbeerspatkristalle von blechförmigen Gebilden aus gediegen Kupfer.Dieses Mineralstück aus der umfangreichen Mineraliensammlung des Siegerlandmuseums stammt auch der bedeutenden Mineraliensammlung der Bergschule Siegen. An der 1818 gegründeten Königlichen Bergschule wurden Steiger ausgebildet durch Unterricht in den Fächern Mathematik, Zeichnen, Bergbaukunde, Markscheidekunde, Bergmaschinenlehre sowie Geologie und Mineralogie. Um den Theorieunterricht in Mineralogie zu unterstützen, wurde eine Mineraliensammlung aufgebaut. Die Sammlung wurde ab 1895 von den Bergräten Gerlach und Borchers quantitativ und qualitativ wesentlich verbessert, indem sie ehemalige Bergschüler nach Belegstücken ansprachen und zu Schenkungen aufriefen. Die Schließung der letzten Siegerländer Gruben bedeutete auch 1967 das Aus für die Bergschule Siegen. 1969 erwarb die Stadt Siegen einen Teil der umfangreichen Sammlung.Text von Gottfried Theis
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