Auf einer Pariser Straße, deren Häuserfassaden ähnlich wie im vorigen Blatt gestaltet sind, geht ein in Englischer Mode der Zeit um 1800 gekleidetes Paar spazieren: Die Dame trägt ein einfaches, knöchelkurzes Baumwollkleid mit hoher Taille, ergänzt durch Brusttuch, Strohhut und Regenschirm. Ihr Begleiter zeigt sich im dunklen Tuchrock, kombiniert mit hellen Hosen, Stulpenstiefeln, Zylinder und Spazierstock. Beide sind zeichnerisch als Idealfiguren aufgefaßt. In scharfem Kontrast dazu stehen die sechs weiteren Figuren des Blattes, die deutlich karikiert sind. Durch die französische Bildunterschrift, den Zeigegestus und die überdekorierte Kleidung, die der französischen Mode des Jahres 1817 entspricht, sind sie als Pariser Modefiguren ausgewiesen. Die vier alten Damen und das kleine Mädchen tragen gemusterte, mit zahlreichen Volants und Bändern besetzte Kleider und hohe blumenverzierte Hauben, der junge Modegeck am rechten Bildrand präsentiert seine auffällig hervorgehobene Hals- und Brustpartie, ein hoher Hut betont seine schlanke Silhouette. Der anonyme, englische Zeichner des Blattes kommentiert hier die kontrastierenden Schönheits- und Modeideale der beiden Nationen. Für ihn bleibt die Englische Mode der Zeit um 1800 vorbildhaft, auch wenn sie von der französischen Kleidermode, die nach dem Ende der Napoleonischen Kriege wieder den europäischen Geschmack bestimmt, bereits abgelöst wurde.
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