Der Gekreuzigte mit Maria und Johannes war ein wichtiges Bild des Mittelalters. Selten sind allerdings, wie bei dieser Gruppe, alle drei Figuren heute noch erhalten. Johannes wird meistens trauernd oder weinend an Christi linker Seite dargestellt, Maria ebenso weinend aber zu seiner Rechten. Beide können Jesus entweder anschauen oder sich dem Anblick entziehen. Dieses Marienbild zeigt eine sehr in sich versunkene Frau, die in Demut den Willen Gottes, wie auch schon bei der Geburt ihres Sohnes, akzeptiert.
Bei der Betonung des Leidens Jesu während der Gotik verschwand auch der explizite Hinweis auf die Auferstehung, die in romanischen Kreuzigungsdarstellungen enthalten ist. Dieser Verlust der österlichen Aussage wird häufig dadurch kompensiert, dass das Kreuz als Astkreuz, also aus noch lebensfähigem Holz gebildet, oder mit Ranken und Blumen verziert, oder wie hier grün angestrichen wurde. Das alles weist auf die Auferstehung hin.
Die Kreuzigungsgruppe wurde in Thüringen hergestellt.
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