Die Arzttochter Ida Gerhardi (geb. 1862 in Hagen) wächst in Detmold auf und beginnt 1891 ihr Studium an der privaten Académie Colarossi in Paris. Die französische Metropole ist bis 1913 ihr Lebens- und Schaffensmittelpunkt. Aufgrund einer schweren, chronischen Erkrankung muss sie Paris verlassen und lebt bis zu ihrem Tod 1927 in Lüdenscheid, im Haushalt ihre Bruders, des Arztes Karl August Gerhardi.
Das Selbstbildnis zeigt Ida Gerhardi 1905 in Paris. Mit Disziplin, Selbstbewusstsein und in regem Austausch mit befreundeten Künstlerkollegen und -innen entwickelt sie sich zu einer bemerkenswerten Porträtistin. Zwischen den Metropolen Berlin und Paris gilt sie als engagierte Verhandlungspartnerin für Kolleginnen, Kunstsammler, Galerie- und Museumsleiter, sie vermittelt Kunstankäufe und organisiert Ausstellungen.
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