Der dritte Sohn Wilhelms I. von Oranien und seiner vierten Frau Louise de Coligny (1555-1620) wurde wenige Monate nach der Ermordung seines Vaters geboren und auf Kosten der Staaten von Holland erzogen. Unter der Obhut seines um siebzehn Jahre älteren Halbbruders Moritz nahm er erstmals im Jahre 1600 bei Nieuwpoort an einer entscheidenden Schlacht teil. Da Moritz keine ehelichen Kinder hatte, wurde Friedrich Heinrich 1625 sein Nachfolger. Er trat in dessen Fußstapfen als Generalkapitän und Admiral sowie Statthalter von Holland, Seeland, Utrecht, Geldern und Overijssel. Er setzte die erfolgreichen Eroberungen von Städten und festen Plätzen fort, was ihm den Beinamen "Der Städtebezwinger" einbrachte. Unter seiner Führung erlebten die Vereinigten Provinzen der Niederlande ihr Goldenes Zeitalter. Getragen von religiöser Toleranz waren sie auf vielen Gebieten der Wissenschaft und Kunst in Europa führend; sie hatten das beste Heer, die größte Flotte, eine florierende Wirtschaft. Das Vermögen von Friedrich Heinrich reichte an das eines Monarchen, er hielt mit seiner Familie in Den Haag einen glänzenden Hof und genoss höchste Achtung. Drei Wochen vor dem Tod des Halbbruders Moritz wurde der bereits 41jährige Friedrich Heinrich am 4. April 1625 in Den Haag mit Amalia von Solms-Braunfels (1602-1675) verheiratet. Wenige Monate vor seinem Tod konnte der Statthalter noch die Hochzeit seiner ältesten Tochter Luise Henriette mit dem Großen Kurfürsten von Brandenburg erleben. Nur wenige Monate nach dem Tod von Friedrich Heinrich erreichten die Vereinigten Niederlande in dem von ihm geschaffenen Umfang ihre völkerrechtliche Unabhängigkeit im Westfälischen Frieden von Münster.
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