Puddelwagen (a) mit Luppe (b), 19. Jahrhundert. Luppen sind schlackehaltige Zwischenprodukte, poröse Eisenklumpen. Sie wurden auf diesen einachsigen Eisenwagen zum Hammer transportiert, wo sie ausgeschmiedet wurde.
Das "Puddeln" (englisch "to puddle" = rühren) war ein so genanntes Frisch-Verfahren, diente also dazu, aus kohlenstoffreichem Roheisen kohlenstoffarmen Stahl zu gewinnen. Der Puddler musste dabei mit dem Haken das flüssige Metall umrühren. Wenn er erhaltenen Kohlenstoff nach und nach verbrannte, stieg der Schmelzpunkt des Eisens und es bildete sich langsam eine teigartige Masse. Als sogenannte "Luppe" wurde sie mit dem Puddelwagen zu einem Hammer transportiert und der Stahl mithilfe von großen Luppenzangen in eine längliche Form geschmiedet, wobei er gleichzeitig weitere Unreinheiten verlor. Dann walzte man die Luppe zu Stangen aus. Die Arbeit im Puddelwerk war so hart, dass die Gewerkschafter den Spruch prägten: "Wenn der Puddler gestorben ist, wird er am Höllenfeuer Heizer, dann hat er es besser." 1828 nahm Eduard Schmidt das erste Puddelstahlwerk der Region in Nachrodt in Betrieb.
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