Nachdem die Ehe mit seiner ersten Frau Joséphine kinderlos geblieben war, hatte sich Napoleon Ende des Jahres 1809 scheiden lassen. In der Hoffnung auf einen Nachfolger ehelichte der französische Kaiser 1810 Marie-Louise von Österreich, die unglücklich über die Verbindung war, ihm aber im Folgejahr einen Sohn gebar.
Auf die Hochzeit wurde eine Medaille geprägt. Ihre Vorderseite zeigt die Eheleute in idealisierten Portraits nach rechts. Die Physiognomie der beiden ist einander angeglichen, sodass sich die Gesichter ähneln. Die Anordnung der Büsten ist an Motive römischer Kaiserpaare auf antiken Münzen angelehnt. Auch die Rückseite steht in dieser Tradition: Kaiserliche Eheleute auf römischen Münzprägungen sind im Handschlag dargestellt, der auch zwischen Napoleon und Marie Louise abgebildet ist. Das Ehepaar steht vor einem Altar auf dem das Feuer des Hymenaios, des antiken Gotts der Hochzeit, brennt. Auf dem Altar sind der Pfeil und Köcher des Amor, des römischen Gotts der Liebe, eingelassen. Die Medaille wurde in verschiedenen Größen geprägt, die zu den Hochzeitsfeierlichkeiten ausgegeben wurden.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]
de