Bei diesem Instrument handelt es sich um einen Geschützaufsatz. Mit Hilfe von Geschützaufsätzen wurden Kanonen im Kriegswesen bis ins 19. Jahrhundert ausgerichtet. Dieser Aufsatz besteht aus einer Messingplatte, zwei seitlichen Pendeln und einem mittleren Visierplättchen, das in einem stählernen Schraubgewinde befestigt ist. In die Messingplatte ist eine Skala mit 30 Einheiten von 0-30 eingraviert. Anhand einer Schießtabelle konnte abgelesen werden auf welche Einheit der Geschützaufsatz bei einer bestimmten Entfernung des Ziels eingestellt werden sollte. Je weiter das Ziel entfernt war, desto steiler musste der Kanonenhals aufgerichtet werden. Über das Visierplättchen und die Mündung des Rohres wurde das Ziel anschließend anvisiert. Die beiden Pendel halfen dabei den Aufsatz senkrecht auszurichten. Ein ähnliches Objekt befindet sich in der Sammlung (KK rosa 92) sowie bspw. im Museo Galileo in Florenz (Inv.Nr.: 2531).
[Irmgard Müsch / Julia Bischoff]
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