Die Schalen aus der Werkstatt der Saracchi bestechen durch virtuos geschnittene Meereswesen in Kristall. Die Mailänder Steinschneidefamilie hatte sich auf den spröden Quarz spezialisiert.
Die Schale weist eine lang gestreckte Muschelform auf und ihr Schaft wird von zwei tordierten Delfinköpfen gebildet. Eine Goldemailmontierung markiert den Übergang vom Schaft zur Kuppa und fungiert als Einfassung der Standplatte. Der Gefäßkörper ist fast vollständig mit einer eingeschnittenen Seeszene überzogen, die Meergötter und Vögel am Himmel zeigt. Der Leib eines Meeresungeheuers bildet den Rücken der Muschel, sein Schwanz windet sich am Boden der Kuppa.
[Katharina Küster-Heise]
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