Der hochovale Schmuckstein aus einem mehrfarbig geschichteten Lagenachat zeigt ein männliches Porträt im Profil nach rechts. Der Dargestellte trägt ein auf der rechten Schulter gefibeltes Gewand. Der Hals ist kurz und zerfurcht, der Kopf ist rund, der Hinterkopf ist recht groß. Die Wangen sind füllig, das Kinn ist klein und rund. Die Lippen sind sehr groß und fleischig, die Nase ist rund und breit. Das Auge liegt in einer recht tiefen Höhle, der Brauenbogen darüber ist stark gewölbt. Der Dargestellte hat kurze, stark gelockte Haare. Darstellungen von Mohren waren während der Renaissance und des Barock äußerst beliebt, wofür man häufig schwarze Steine nutzte. Es ist durchaus möglich, dass im Halsbereich ein Halsreif dargestellt wurde. Das Stück stammt aus der Sammlung Guth von Sulz und wurde dort als „Ein wollgeschnittenes Mohrenköpfflein“ beschrieben.
[Marc Kähler]
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