Der hochovale Schmuckstein aus einem Sardonyx zeigt eine auf einen Stock gebückte Figur auf einer sehr kurzen Grundlinie. Die offensichtlich unbekleidete männliche Figur steht nach links gewendet, sie hat beide Beine nebeneinander gestellt. Der recht massige Oberkörper ist nach links vorgebeugt, der rundliche und vermutlich kahle Kopf ist nach vorn geneigt. Mit der linken Hand stützt sich die Figur auf einen krummen Stab. Links vor der Figur erhebt sich ein gebogener halbhoher Ast mit sieben kurzen Blättern. Das schlecht lesbare Motiv weist in das Umfeld antiker Mythen, in denen Hirten (Faustulus) oder Bauern an der Auffindung von Romulus und Remus beteiligt sind. Unser Stück stammt aus der Sammlung Guth von Sulz und ist in dem zugehörigen Inventar beschrieben als „ein gebückhtes Männlein, hinder einem Baum, geet ann einem Stekhen“.
[Marc Kähler]
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