Der hochovale Schmuckstein aus einem Achat ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigt ein männliches Porträt im Profil. Der Übergang zum Hals ist zweifach gekerbt, vermutlich ist hiermit ein Gewandkragen gemeint. Das schmale Kinn ist spitz, der Mundwinkel weist leicht nach oben. Die Nase ist ganz leicht geschwungen, die Stirn ist sehr leicht gewölbt. Das Auge ist dreieckig, der Brauenbogen ist leicht geschwungen. Die Haare sind zur Stirn hin in Halbkreisen angegeben, nach hinten hin werden die Strähnen glatter, im Nacken sind die Haare zudem waagerecht abgesetzt und schräg untergliedert. Gesicht und Haare wirken bei diesem eigenwilligen, holzschnittartigen Stück wie nebeneinander gesetzt, verbinden sich aber nicht zu einem Ganzen. Wentzel erkennt eine Parallele in einem Kameo in Florenz und ordnet das vorliegende Stück der Pariser Gemmenscheiderei des 13. Jahrhunderts zu.
[Marc Kähler]
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