Trinkgeschirr aus Rhinozeroshorn gehörte von Beginn an zu den Objekten, die in fürstlichen Kunstkammern sehr gefragt und auch in der württembergischen Sammlung in größerer Zahl vorhanden waren. So fanden sich schon unter den 1634 nach Straßburg evakuierten Kostbarkeiten entsprechende Gefäße. Bis ins 19. Jahrhundert dokumentieren die Inventare "Scheuer[n], Geschirrlein" und "Becher" aus "Rhinozeroshorn", worin sich die anhaltende Faszination für das exotische Material manifestiert.
Dieser Kelch unterscheidet sich von den übrigen in der Kunstkammer überlieferten Pokalen dadurch, dass das Horn nicht allein durch Drechseln bearbeitet, sondern Kuppa und Fuß zusätzlich mit Reliefs versehen wurden.
[Ingrid-Sibylle Hoffmann]
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