Der hochovale Ringstein aus opak gelblich braunem Glas mit violetten und dunkelbraunen Adern ist in einem Ring gefasst, er hat eine von zwei runden Türkisen gerahmte hochovale Kastenfassung und einen leicht profilierten Reif. Dargestellt ist ein bärtiges Porträt nach rechts. Der Dargestellte hat eine lange, leicht nach oben gebogene Nase, wulstige Augenbrauen und eine runde, kahlköpfige Stirn. Der Bart ist voll und lockig. Die vorliegende sichere, aber durchschnittliche Darstellung kann als Philosophenporträt angesehen werden. Die allgemeine Physiognomie mit der Stirnglatze, der Stupsnase und dem recht langen Bart erinnert am ehesten an die Porträts des Sokrates (469-399 v. Chr.). Das Stück wurde um 1735 bei dem Hofprediger Jüngst angekauft und in der Folge öfters in Kunstkammerinventaren erfasst.
[Marc Kähler]
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