Hanswurst giert, wie schon sein Name sagt, nach der Wurst und ist auch sonst allen weltlichen Dingen zugetan. Er ist der grobe Bauer, der sich gerade durch seine fleischlichen Gelüste so ungeheuer grotesk von der durchgeistigten, höfischen Welt abhebt. Soeben zieht Hanswurst seine Maske vom Gesicht, eine Maske, die den scheinbar emotionslosen, zur Gänze kontrollierten Gesichtsausdruck eines Höflings zeigt. Jetzt offenbart er sich dem Betrachter mit seinem breiten Grinsen als gemeiner Kerl. Mit der fauchenden Katze, die ihm gegenüber auf dem Kufenauslauf sitzt und der Satyrmaske an der Kastenfront wird gleichfalls auf das Triebhafte in seinem Wesen hingewiesen. Auch die süßen Früchte (Melonen und Feigen) zu Füßen des Lustigmachers stehen - vielfach verknüpft mit erotischen Anspielungen - für die Annehmlichkeiten des Leben schlechthin.
[Fritz Fischer]
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